Donnerstag, 6. Oktober 2022: Ausstellungseröffnung zum Integrationsprojekt „Angekommen“

Unser Flüchtlingsunterstützungsverein „Willkommen in Ronnenberg (WiR) e.V.“ hatte sich erfolgreich bei der Ausschreibung „Miteinander-Gemeinsam für Integration“ der Region Hannover beworben. Damit standen uns fast 10.000 EUR zur Verfügung, um geflüchtete Jugendliche und junge Erwachsene zu porträtieren, die mittlerweile „angekommen“ sind, d.h. in Ausbildung oder Beruf stehen.

Sechs von ihnen wurden in den letzten Monaten von der hannoverschen Fotografin Isabel Winarsch begleitet, die sie nun in einer Ausstellung vorstellen wird. Vor allem aber sie selbst berichten in Bild und Text, wie es ihnen ergangen ist, wo sie stehen, welchen Weg sie hinter sich haben und wie sie ihre private und berufliche Situation in Ronnenberg, ihrer neuen Heimat, weiter gestalten wollen

Zwei von ihnen sind mittlerweile Studentinnen der Sozialen Arbeit bzw. der Elektrotechnik/Informatik. Ein junger afghanischer Geflüchteter hat seine Ausbildung zum Maurer abgeschlossen, ein anderer ist Busfahrer geworden, ein weiterer arbeitet als Schneider und einer als Altenpfleger.

Das Projekt mit dem Titel
„Angekommen-Wir sind schon mittendrin in der Gesellschaft: Junge Geflüchtete berichten“
ist nun erfolgreich abgeschlossen. Seine Ergebnisse werden in einer Ausstellung (Laufzeit 6.10 bis 6.11.22) im Innen- und Außenbereich des Quartierstreff in Empelde, Löwenberger Straße 22 präsentiert.

Die Ausstellungseröffnung findet dort statt am Donnerstag, dem 6. Oktober 2022, 17 bis 19 Uhr.

Sie alle, die an unser Arbeit interessiert sind, sind herzlich eingeladen, an der Ausstellungseröffnung dabei zu sein oder, wenn Sie verhindert sind, später die Ausstellung anzusehen

Seine jährliche Mitgliederversammlung hat WiR e-V. am 28. Juni 2022 im Quartierstreff in Ronnenberg-Empelde abgehalten. Dabei standen diesmal turnusmäßig auch wieder die Neuwahlen des Vorstands auf der Tagesordnung. Einstimmig wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder für die nächste dreijährige Amtszeit wiedergewählt:
– Prof. Dr. Rolf Hüper als Vorsitzender,
– Christine Meier als Stellvertreterin und
– Prof. Dr. Christa Hüper als Schatzmeisterin.

Im Geschäftsbericht des Vorsitzenden für die Jahre 2020 und 2021 hieß es u.a.:
– Seit der letzten MV im Januar 2020 war die Arbeit von WiR e.V. coronabedingt nur sehr eingeschränkt möglich. So hat nur ein Unterstützerinnen-Treffen stattfinden können (im September 2020). Mehrere geplante Aktionen (z.B. Sommerfest, Zoobesuch, gemeinsames Nikolausfrühstück) mussten entfallen.
– Großes Engagement haben allerdings viele Mitglieder bei der Aufgabe geleistet, schnell ausreichend Corona-Gesichtsschutzmasken für Geflüchtete zu beschaffen, teilweise auch herzustellen.
– Sehr aktiv waren Mitglieder auch dabei, Geflüchtete für die Corona-Impfungen zu gewinnen und sie über die Impftermine und -Orte zu informieren, nicht selten durch Aufsuchen in den Wohnungen und Unterkünften der Geflüchteten.
– Fortgeführt wurde die Aktion „Schwimmkurse und freier Schwimmbadeintritt für Kinder und Jugendliche Geflüchteter.“ Das Preisgeld in Höhe von immerhin 1.000 €, das WiR e.V. beim Wettbewerb einer Bäckereikette („Krümel hilft“) 2016 dafür gewonnen hatte, war Ende 2019 fast aufgebraucht. Umso erfreulicher war es, dass der Verein im Dezember 2019 mit einem Spendenantrag bei der PSD Bank Hannover erfolgreich war und sich über einen Scheck in Höhe von 1.000 € für die Fortsetzung der Finanzierung von Schwimmunterricht und kostenlosem Schwimmbadeintritt freuen konnte. Damit können auch weiterhin zahlreiche Einzelmaßnahmen finanziert werden.
– Ein Computer und ein Notebook konnten beschafft werden (gebrauchte Geräte, als Spenden oder sehr preiswert von einem Computerladen). Sie wurden aufgearbeitet und aktualisiert und an Flüchtlinge oder Flüchtlingsfamilien abgegeben. Dort werden sie vor allem für ergänzenden Sprachunterricht genutzt.
– Im November 2019 ist ein sogen. Quartierstreff der KSG (Wohnungsbaugesellschaft) in Empelde eingeweiht worden. Dort kann und will künftig auch WiR e.V. Veranstaltungen durchführen (so auch diese MV). Die Gemeinschaftswohnung Am Seegrasweg ist für solche Veranstaltungen ungeeignet. Sie wird aber weiterhin für Treffen kleinerer Gruppen und vor allem für Einzelmaßnahmen von UnterstützerInnen genutzt (z.B. für Sprachunterricht, Einzelbetreuung, Nachhilfemaßnahmen).
– WiR e.V. ist mit dem von der Region Hannover unterstützten und finanzierten Projekt „Angekommen“
aktiv. Hier werden mehrere Geflüchtete porträtiert, die mittlerweile in Beruf, Ausbildung oder Studium stehen. Das Projekt soll in den nächsten Wochen abgeschlossen und die Ergebnisse im Herbst 2022 präsentiert werden.
– Fortgeführt wurde, trotz Corona, von mehreren Mitgliedern die zum Teil schon seit Jahren geleistete individuelle Betreuung von Flüchtlingsfamilien und -kindern. Der Vorsitzende bedankte sich im Namen von WiR e.V. bei allen, die hier engagiert waren und sind, für dieses besondere und kontinuierliche Engagement.

In der anschließenden Aussprache wurde festhalten, dass sich die Gründung des gemeinnützigen Vereins vor ca. fünf Jahren im Hinblick auf die personelle und finanzielle Unterstützung der Flüchtlingsarbeit nach wie vor als sehr hilfreich darstellt. Allerdings haben sich die Aufgaben insoweit verändert, als mittlerweile weniger quantitativ als zunehmend qualitativ unterstützt wird. Trotz der stärker gewordenen administrativen und sozialpädagogischen Betreuung der Geflüchteten durch staatliche Einrichtungen ist die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Mitglieder und weiterer UnterstützerInnen aktuell immer noch und wohl auch weiterhin unverzichtbar.
Das hat sich auch bei den plötzlich notwendigen vielfältigen und spontanen Hilfeleistungen für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Frühjahr dieses Jahres gezeigt-

Die Diskussion über weitere Aktivitäten des Vereins ergab:
– Die Schwerpunkte der Arbeit seit 2015 (Sprachförderung, Nachhilfeangebote, Familienbetreuung, Ausbildungs- und Studienunterstützung, Kinderspiel- und Bastelangebote, freie Schwimmbadbesuche, Ausflüge) sollen, wenn auch teilweise eingeschränkt, grundsätzlich fortgeführt werden.
– Die Aufstellung von Bänken im Bereich Seegrasweg wird angeregt.
– Es stehen weiterhin die Mittel für Zoobesuche zur Verfügung (Gutschein über 500 EUR). Es wird noch einmal klargestellt, dass aus haftungsrechtlichen Gründen Kinder und Jugendliche Geflüchteter unter 18 Jahren nur teilnehmen können, wenn ein erwachsenes Familienmitglied mitfährt.
– Es wurde angeregt, ein Gespräch mit in der Flüchtlingsarbeit tätigen Beschäftigten der Stadt Ronnenberg über die städtischen Zuständigkeiten zu führen.
– Von der Polizei Ronnenberg gibt es ein Informations- und Gesprächsangebot der zuständigen Kontaktbeamtin. Ein solches Gespräch sollte im Herbst 2022 stattfinden (wenn Corona es zulässt).
– In Empelde gibt es seit einigen Wochen (endlich) ein JobCenter. Drei Mitglieder von WiR e.V. haben vor kurzem dort schon ein erstes Kennenlern-Gespräch gehabt. Es wurde vereinbart, dass VertreterInnen des Job-Centers demnächst ein Informationsgespräch mit den UnterstützerInnen führen werden.

– Die nächste ordentliche Mitgliederversammlung soll im ersten Halbjahr 2023 stattfinden.

Zu einem vorweihnachtlichen Besuch im Landtag hatte die örtliche Landtagsabgeordnete Kerstin Liebelt Vertreterinnen und Vertreter von Flüchtlingsunterstützer-Gruppen aus ihrem Wahlkreis eingeladen. Neben FlüchtlingshelferInnen aus Wennigsen, Benthe und Springe waren auch neun Mitglieder von Wir e.V. dabei.

Nach einem Überblick über die Arbeit des Landesparlaments und der Teilnahme an einer Plenumssitzung des Landtags gab es anschließend Gelegenheit zur Diskussion mit Kerstin Liebelt. Schwerpunkte waren dabei natürlich Fragen der Flüchtlingsbetreuung. Die Abgeordnete sagte zu, sich dafür einzusetzen, dass das geplante Job-Center in Ronnenberg-Empelde möglichst bald eingerichtet wird.

Zum Abschluss gab es das obligatorische Gruppenfoto im Foyer des Landtags mit Kerstin Liebelt (achte von links).

Foto: Hans-Jürgen Maß

„Willkommen in Ronnenberg (WiR) e.V.“ erhält 1.000 EUR

Noch vor den Feiertagen konnten wir uns über eine großzügige Spende freuen: Die PSD-Bank in Hannover spendete uns ehrenamtlichen Flüchtlingshelferinnen und -helfern 1.000 EUR für unsere Arbeit. „Das ist uns eine große Hilfe und ermöglicht uns, rechtzeitig unsere Aktivitäten für 2020 zu planen,“ freute sich der Vorsitzende des Vereins, Dr. Rolf Hüper, als ihm die PSD-Bank die Spende ankündigte.

Neben vielen anderen Aktivitäten zur Flüchtlingsunterstützung ermöglicht WiR e.V. seit über drei Jahren auch Kindern und Jugendlichen Geflüchteter den kostenlosen Besuch des Empelder Schwimmbades und beteiligt sich finanziell an den Kosten für Schwimmunterricht der DLRG. Im Jahr 2019 ist die Nachfrage nach kostenlosen (von WiR e.V. finanzierten) Eintrittskarten für das Schwimmbad und nach Schwimmkursen stark angestiegen. Über 800 € wurden dafür eingesetzt. „Uns ist diese großzügige Spende eine willkommene Unterstützung und motiviert uns, unsere ehrenamtliche Arbeit auch weiterhin engagiert fortzuführen,“ so Rolf Hüper bei der Scheckübergabe in den Räumen der PSD Bank Hannover e.G. durch Bernd Brennecke, Vorstandsmitglied der Bank.

Der Spendenbetrag stammt aus dem PSD Gewinnsparen, bei dem Sparer einen kleinen Anteil ihres monatlichen Sparbetrages an eine Lotterie abführen. Von jedem Gewinnsparlos in Höhe von 5 Euro werden 25 Cent als Spende weitergegeben. So kommen im Jahr dank der vielen Sparer gut 100.000 EUR zusammen, mit denen die PSD Bank Hannover eG für Menschen in Not und gemeinnützige Einrichtungen Gutes tun kann.

Informativ war der Besuch der Flüchtlingsunterstützergruppe „Willkommen in Ronnenberg (WiR) e.V. vor kurzem in Berlin.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch hatte die Gruppe eingeladen, als sie im letzten Jahr den Integrationspreis in der Region Hannover gewonnen hatte.

20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren für einen Tag in der Bundeshauptstadt und konnten u.a. an einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages teilnehmen.

Besonderes Interesse fand das Gespräch mit Dr. Miersch, in dem es vor allem natürlich um die Flüchtlingspolitik ging.

Nach dem Gespräch wurde das obligatorische Erinnerungsfoto gemacht.